Pflegestolz

Nr. 50: Wir sind stolz, weil …

… weil Pflege Leiden lindert.
Nachzulesen u. a. hier:
Journal of Advanced Nursing

Trost ist ein zentrales Bedürfnis während des gesamten Lebens. Der zunehmende technologische Einfluss in Verbindung mit dem Wunsch, das medizinische Konzept der Heilung zu übernehmen, hat jedoch häufig dazu geführt, dass die Bedeutung pflegerischer Trostinterventionen auf einfache Funktionen reduziert wurde, die von nicht-professionellen Pflegepersonen erbracht werden können, anstatt ein integraler Bestandteil der Gesundheitsförderung und Pflege auf allen Ebenen zu sein. Das Konzept des Trosts wurde von einer Reihe von Autoren erforscht. Es gibt verschiedene Definitionen, die Trost als Ergebnis der Pflege, als Funktion der Pflege, als menschliches Grundbedürfnis und als Prozess beschreiben. In der Literatur konnte kein Konsens über eine Definition von Trost gefunden werden. In diesem Beitrag werden theoriegestützte Strategien für die Ausbildung von Pflegefachpersonen angeboten. Weitere Forschung ist eindeutig erforderlich. Für die Praxis bedeutet dies, über die Bedeutung von Komfort für den Patienten im Kontext seiner kulturellen Werte nachzudenken und diesen als einen der Faktoren bei der Planung und Durchführung der Pflege zu nutzen. Angesichts der aktuellen Betonung der Gesundheitsförderung und der Bedeutung von Trost für den Heilungsprozess ist Trost ein unverzichtbares Element einer ganzheitlichen, kulturell kongruenten menschlichen Pflege.

Clinical Nursing Research

Insgesamt 621 Zeitschriftenartikel und 17 Lehrbücher, die von Pflegefachpersonen zwischen 1900 und 1980 verfasst wurden, wurden nach den Schlüsselwörtern Komfort, bequem, trösten, unangenehm, Unbehagen und Schmerz kodiert. Eine Inhaltsanalyse ergab 12 Kategorien, die die unterschiedlichen Rollen von Trost in der Pflege und Troststrategien für die Erbringung von Pflegeleistungen erläuterten. Die Betonung des Trosts und die Rolle des Trostes änderten sich im Laufe der acht Jahrzehnte. Von 1900 bis 1929 stand Trost im Mittelpunkt und war ein moralischer Imperativ der Pflege; von 1930 bis 1959 wurde Trost als Strategie zur Erreichung grundlegender Aspekte der Pflege betrachtet; und von 1960 bis 1980 wurde Trost zu einem untergeordneten Pflegeziel, obwohl in dieser letzten Periode die physischen Aspekte der Pflege dominierten und emotionaler Trost immer wichtiger wurde. Die sich im Laufe der Zeit verändernde Rolle des Komforts könnte mit Fortschritten in der Pflegeausbildung, der Medizin, der Medizintechnik und der Übernahme theoretischer Rahmenkonzepte in die Pflege zusammenhängen.

Clinical Nursing Research

In der Geschichte der Krankenpflege war Trost schon immer ein gewünschtes Ergebnis bei der Erbringung von Pflegeleistungen. Dennoch gibt es erst seit kurzem Versuche, Komfort und Trösten zu verstehen. Bislang gibt es nur wenige Studien, die sich mit dem Thema Komfort und Trost aus der Sicht der Patienten befassen. Ziel dieser qualitativen explorativen Studie war es, die Troststrategien der Pflegefachpersonen sowie die Ergebnisse der Troststrategien aus der Perspektive der Patienten der Notaufnahme zu beschreiben. Die Studie fand in einem ländlichen kanadischen Akutkrankenhaus der Region statt. Eine freiwillige Stichprobe von 14 Krankenhauspatienten, die in der Notaufnahme behandelt worden waren, wurde befragt. Die Interviews wurden transkribiert und eine Inhaltsanalyse durchgeführt. Die Teilnehmer beschrieben die Beruhigungsstrategien der Pflegefachpersonen in folgenden Kategorien: sofortige und kompetente technische/physische Versorgung, positives Gespräch, Wachsamkeit, Behandlung körperlicher Beschwerden sowie Einbeziehung und Betreuung der Familie. Die von den Pflegefachpersonen angewandten Tröstungsstrategien wirkten sich positiv auf das körperliche und emotionale Wohlbefinden der Teilnehmer aus.

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