Pflegestolz

Nr. 41: Wir sind stolz, weil …

… weil Pflege wie keine andere Berufsgruppe eine enorme Zuwendungskraft hat.
Collegian

In diesem Beitrag wird das Konzept der Zuwendungskraft (Mitgefühlskompetenz/Compassion Literacy) vorgestellt und seine Bedeutung für die Pflege in der Allgemeinpraxis erörtert. Die Zuwendungskraft ist eine wertvolle Kompetenz, um eine qualitativ hochwertige Pflege zu gewährleisten. Mitfühlende Pflegekräfte sind in der Lage, ihren Patienten eine mitfühlende Pflege zukommen zu lassen und Faktoren zu erkennen, die dies einschränken könnten. Eine praktizierende Pflegefachperson, die über Mitgefühl verfügt, ist möglicherweise besser vor Mitleidsmüdigkeit (Compassion Fatique) und deren negativen Folgen geschützt. Wenn man versteht, wie man Selbstmitgefühl fördern kann und wie man die Erbringung von mitfühlender Pflege innerhalb des Primärpflegeteams unterstützen kann, kann man die Pflege für den Patienten verbessern und gleichzeitig das positive Engagement und die Zufriedenheit des Gesundheitspersonals steigern. Die Fähigkeit, mitfühlende Pflege zu leisten, kann durch die alltäglichen Anforderungen des klinischen Umfelds erschöpft werden. Mitgefühlskompetenz ermöglicht die Wiederherstellung von Mitgefühl, aber die Entwicklung von Mitgefühlskompetenz kann durch persönliche und berufliche Hindernisse eingeschränkt werden. In diesem Beitrag wird dargelegt, warum Mitgefühlskompetenz ein integraler Aspekt der Pflegepraxis sein sollte, und es werden Strategien erörtert, die es ermöglichen, dass sich Mitgefühlskompetenz in der Arbeitsumgebung entwickelt und gedeiht. Mitgefühlskompetenz ist auch eine wertvolle Gelegenheit für praktizierende Pflegekräfte, ihre Schlüsselrolle innerhalb des multidisziplinären Teams der Allgemeinmedizin zu demonstrieren und so die Qualität der geleisteten Pflege direkt zu verbessern.

Nursing Standard

Pflege, Mitgefühl und effektive Kommunikation sind wesentliche Elemente der Pflege, die von allen Pflegefachpersonen und Krankenpflegeschülern gezeigt werden müssen. Diese Anforderungen bilden die Grundlage für die erste Gruppe von Grundfertigkeiten, in der die wichtigsten Fähigkeiten und Verhaltensweisen festgelegt sind, die nachgewiesen werden müssen, um die Standards für die Registrierung beim Nursing and Midwifery Council zu erfüllen. In diesem Artikel werden die Kernaspekte der mitfühlenden Pflege und einer effektiven Kommunikation erörtert und dabei anhand von Beispielen ihre Anwendung in der professionellen Pflege aufgezeigt.

Journal of Advanced Nursing

Studien zeigen, dass das Mitgefühl von Pflegefachpersonen durch 11 Merkmale charakterisiert werden kann. Eine wachsende Zahl von Forschungsergebnissen veranschaulicht, wie wirksam Kurse sein können, in denen Krankenpflegeschüler Mitgefühl lernen. Es wird empfohlen, die Ansichten der wichtigsten Interessengruppen in die Gestaltung dieser Programme einzubeziehen, aber die Zahl der Studien, die dies untersucht haben, ist begrenzt. In dieser Studie wurde ein qualitatives, exploratives Design verwendet, bei dem eine gezielte inhaltliche und thematische Analyse der Daten vorgenommen wurde. Zwischen September 2016 und Juli 2017 wurden wichtige Akteure (N = 34) rekrutiert, darunter Pflegeausbilder, Pflegeschüler, examinierte Pflegekräfte und Dienstleistungsnutzer/Patienten. Es wurden Fokusgruppen und halbstrukturierte Einzelinterviews durchgeführt. Die Daten wurden wortwörtlich transkribiert. Eine gezielte Inhaltsanalyse und eine thematische Analyse wurden auf die Transkripte angewandt, um zwei separate Forschungsfragen zu beantworten. In Bezug auf Frage 1, Was sind die Merkmale einer mitfühlenden Pflegekraft“, ergaben sich aus der Inhaltsanalyse acht Themen: (a) Charakter; (b) Selbstfürsorge; (c) Verbundenheit; (d) Empathie; (e) zwischenmenschliche Fähigkeiten; (f) Kommunikation; (g) Kompetenz und (h) Engagement. Zu Frage 2, „Wie kann man Pflegeschülern Mitgefühl beibringen?“, ergaben sich aus der thematischen Analyse fünf separate Themen: (a) Überzeugungen über das Lehren von Mitgefühl; (b) Motivation; (c) die 5 W’s, die benötigt werden, um Pflegeschülern Mitgefühl beizubringen; (d) Hindernisse für Mitgefühl in der Praxis; und (e) Mitgefühl erfordert Stärke. Die Ergebnisse dieser Untersuchung unterstützen frühere Forschungen zum Thema Mitgefühl in der Pflege. Das Modell zur Stärken des Mitgefühls kann als Rahmen für die mitfühlende Praxis von Pflegestudierenden und Pflegefachpersonen dienen.

Kommentar verfassen

Entdecke mehr von Prof. Dr. André Fringer

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen