Pflegestolz

Nr. 15: Wir sind stolz, weil …

… weil Pflege in existenziellen Situationen Sicherheit bietet (Bild 16, KW 15).
Nachzulesen u. a. hier:
International Journal of Palliative Nursing

Existenzielle Not ist ein Begriff, der verwendet wird, wenn Patienten, die sich dem Ende ihres Lebens nähern, tiefes Leid zeigen, das insbesondere mit ihren Gedanken über das Leben und die Existenz zusammenhängt. Die klinische Ausprägung dieses Phänomens ist noch nicht umfassend erforscht. Daher wurden spezialisierte Palliativpflegekräfte befragt, wie sie diese Patientengruppe identifizieren und betreuen. Verhaltensänderungen, Unruhe, sozialer Rückzug und Kommunikationsschwierigkeiten werden als Indikatoren für mögliche existenzielle Notlagen identifiziert. In dieser Studie konnten für existenzielle Not anfällige Patientengruppen identifiziert werden. Das Pflegepersonal räumte ein, dass die Pflege von Patienten mit existenzieller Notlage emotional äusserst anspruchsvoll sein kann. Die Anwesenheit und der Aufbau von Beziehungen zu den Patienten werden als Mittel zur Sinnfindung angesehen. Die Sedierung bei therapierefraktärem Leiden wird als letztes Mittel betrachtet.

Journal of Advanced Nursing

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass ein Patient in der Rehabilitation mit existenziellen Problemen zu kämpfen hat, da der Grund für die Rehabilitation der Patienten, ein Unfall oder eine Krankheit, in der Regel dazu führt, dass sie versuchen, mit existenziellen Veränderungen fertig zu werden und sich an neue Lebens- und Persönlichkeitsmerkmale anzupassen. Dies macht die Patienten verletzlich, und sie geben an, dass sie individuelle Betreuung und emotionale Unterstützung durch Familie, Gleichaltrige und Personal benötigen. Die Teilnehmer gaben auch an, dass sie ein Gefühl der Sicherheit in einer stabilen und häuslichen Umgebung mit Unterstützung, Hilfe und Präsenz benötigen. Schließlich gaben sie an, dass sie eine zielgerichtete und stufenweise Pflege nötige ist, bei der realistische und erreichbare Ziele festgelegt werden. Eine individuelle Patientenschulung förderte ihre Unabhängigkeit und befähigte sie zu einem neuen und fortschrittlichen Lebensstil. In der Rehabilitationspflege ist der Fokus und die Bewertung des existenziellen Wohlbefindens der Patienten durch eine geschickte zwischenmenschliche Beziehung auf der Grundlage individueller Pflege und emotionaler Unterstützung sowie die Anerkennung der eigenen Bedürfnishierarchie jedes Patienten unumgänglich für den Genesungserfolg.

Journal of Holistic Nursing

In diesem philosophischen Artikel gehen die Autorinnen auf das Wesen der pflegerischen Offenheit und Warmherzigkeit und deren zentrale Rolle für die Steuerung der Pflege in komplexen Pflegesituationen ein. Sie verwenden Vignetten aus dem Pflegealltag, um drei wesentlichen Dimensionen zu thematisieren, die die Dimensionen der pflegerische Warmherzigkeit auszeichnen: (a) die Unendlichkeit des Andersseins: das Offenhalten und Zulassen von Andersartigkeit des Anderen, (b) die Verkörperung: unser gemeinsames verletzliches Erbe Mensch zu sein anzuerkennen und(c) die praktische Empfänglichkeit: das Annehmen des Wertes einer objektivierten Haltung und Sichtweise und der verfügbaren Technologie. Jede dieser Dimensionen ist durch die philosophischen Werke von Heidegger, Levinas und Merleau Ponty geprägt. In Anlehnung an Gendlins Beiträge zum Wesen des verkörperten Verstehens wird ein Schreibstil verwendet, der versucht, das Wesen der pflegerischen Warmherzigkeit als eine mögliche Erfahrung und nicht als abstrakte Theorie darzustellen.

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