Prof. Dr. André Fringer

Nr. 10: Wir sind stolz, weil …

… weil Pflege alle Menschen einmal auf Pflege und Betreuung angewiesen sind (Bild 11, KW 10).
Nachzulesen u. a. hier:
Journal of Palliative Medicine

Der Zugang zur Palliative Care wurde von internationalen Institutionen als Menschenrecht auf der Grundlage des Rechts auf das erreichbare Höchstmaß an körperlicher und geistiger Gesundheit eingefordert. Die Unterlassung einer Palliativversorgung für Menschen mit starken Schmerzen wird als eine grausame, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung betrachtet.

Die European Association for Palliative Care (EAPC), die International Association for Hospice and Palliative Care (IAHPC) sowie Human Rights Watch (HRW) haben diesbezüglich die Lissabonner Erklärung publiziert: Die Regierungen müssen (1) eine Gesundheitspolitik einführen, die den Bedürfnissen von Patienten mit lebensbegrenzenden oder unheilbaren Krankheiten Rechnung trägt; (2) den Zugang zu lebenswichtigen Medikamenten, einschließlich kontrollierter Medikamente, für alle, die sie benötigen, sicherstellen; (3) sicherstellen, dass Mitarbeiter des Gesundheitswesens eine angemessene Ausbildung in Palliativpflege und Schmerzmanagement auf Grundschulniveau erhalten; und (4) die Einführung von Palliativpflegeleistungen als Teil der verfügbaren Gesundheitsdienste erleichtern und fördern.

Journal of Palliative Medicine

Obwohl die weit verbreitete Einführung von Hospizen zu enormen Fortschritten in der Sterbebegleitung geführt hat, gab es bis zu diesem Artikel keine allgemein anerkannte Theorie, die als Grundlage für die Bedürfnisbeurteilung und die Gestaltung von Maßnahmen für Patienten und Angehörige dienen könnte. Die vom Psychologen Abraham Maslow entwickelte Motivationstheorie und die Bedürfnispyramide ist weit verbreitet und bekannt wurde aber in der Literatur zur Palliative Care nur spärlich in Betracht gezogen. In diesem Artikel wird die von Maslow entwickelte Pyramide auf die Hospiz- und Palliativversorgung Bedürfnisse von Menschen angepasst und diskutiert. Die fünf Ebenen der Bedürfnishierarchie in der Palliative Care sind: (1) belastende Symptome wie Schmerzen oder Dyspnoe; (2) Ängste um die körperliche Sicherheit, vor dem Sterben oder vor dem Allein sein; (3) Zuneigung, Liebe und Akzeptanz angesichts der verheerenden Krankheit; (4) Achtung, Respekt und Wertschätzung der Person; (5) Selbstverwirklichung und Transzendenz. Die modifizierte Hierarchie Palliative Bedürfnisse ist geeignet, um einen umfassenden Ansatz für die Bewertung der Patientenbedürfnisse und die Gestaltung von Maßnahmen zur Erreichung von Zielen anzubieten, die mit dem Wohlbefinden beginnen und möglicherweise bis zur Erfahrung von Transzendenz reichen.

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