Pflegestolz

Nr. 3: Wir sind stolz, weil …

… weil professionelle Pflege erneute Spitaleinweisungen verhindert. (Bild 3, KW3)
Nachzulesen hier:
The Lancet

Eine bessere Personalausstattung von Krankenhäusern in den USA geht mit einer deutlich geringeren Quote von wiedereintretenden Patienten einher. Eine Erhöhung der Arbeitsbelastung des Pflegepersonals um einen Patienten erhöhte die Wahrscheinlichkeit, dass ein Patient innerhalb von 30 Tagen nach der Aufnahme starb, um 7 % (Odds Ratio 1-068, 95 % CI 1-031-1-106), und jede Erhöhung um 10-prozentige Pflegenden mit Bachelor-Abschluss ging mit einer Verringerung dieser Wahrscheinlichkeit um 7 % einher (0-929, 0-886-0-973). Dies bedeuten, dass Patienten in Krankenhäusern, in denen 60 % des Pflegepersonals einen Bachelor-Abschluss haben und die Pflegefachpersonen durchschnittlich sechs Patienten betreuen, eine um fast 30 % niedrigere Sterblichkeit aufweisen als Patienten in Krankenhäusern, in denen nur 30 % der Pflegenden einen Bachelor-Abschluss haben und die Pflege durchschnittlich acht Patienten betreuen. Personaleinsparungen bei der Pflege aus Kostengründen wirkt sich negativ auf die Patienten aus. Eine stärkere Wertung der Bachelor-Ausbildung in der Pflege verringert die Zahl vermeidbaren Todesfälle in Krankenhäusern.

Nursing Researcher

Die kontinuierliche Betreuung von Patienten durch Pflegefachpersonen in den letzten beiden Tagen eines Krankenhausaufenthalts konnte bei 6.441 (35,4 %) Patienten beobachtet und war mit einer Reduzierung von Wiedereinweisungen um 0,85 absolute Prozentpunkte (7,8 % relative Reduzierung) verbunden. Es gab keinen signifikanten Zusammenhang mit Besuchen in der Notaufnahme oder Beobachtungen. Die Bereitschaft zur Entlassung stelle keine Ursache für den Effekt der Kontinuität auf die Rückkehr ins Krankenhaus dar. Merkmale der Station waren nicht mit der Kontinuität des Pflegepersonals verbunden. Eine kontinuierliche Betreuung der Patienten durch Pflegefachpersonen in den letzten 2 Tagen eines Krankenhausaufenthalts verringert die Zahl unnötiger Wiederaufnahmen. Der Fokus auf Betreuungs- und Pflegekontinuität kann sowohl für die Patienten als auch für die Gesundheitssysteme von Vorteil sein, wobei der Nutzen für Patienten mit hoher Komorbidität größer ist. Die Kontinuität des Pflegepersonals vor der Entlassung aus dem Krankenhaus sollte bei der Zuweisung von Pflegekräften für die Akutversorgung vorrangig berücksichtigt werden, um unnötige Wiedereinweisungen ins Spital zu vermeiden.


One Comment

  • dirkstr

    Nicht nur “erneute” Einweisung.

    Aus persönlicher Erfahrung in der Häuslichen Intensivpflege, sei es bei uns oder auch anderen Familien, sorgen gut geführte Pflegefachkräfte mit Qualifikationen auch dafür, dass viele Klinikaufenthalte unnötig werden.

    Durch eine Begleitung mit der spezialisierten Palliativversorgung (SAPV) können sogar Krisen sicher bewältigt werden. Dadurch reduzieren sich Aufenthalte zum Beispiel auf schwerste Krisen, wo sofort ein:e Ärzt:in gebraucht wird oder für Aufenthalte zur Diagnostik. Das gilt für uns in DE (Thüringen).

    Dagegen werden aber auch von den Familien Aufenthalte vermieden und eine Diagnostik “verschleppt”, weil in DE der Pflegepersonalschlüssel so schwierig ist, dass die Eltern 24h a 7 Tage das Kind / Jugendliche selbst versorgen müssen, auch bei Bedarf Häuslicher Intensivpflege, also bei spezieller Krankenbeobachtung mit Interventionsbereitschaft, wenn diese auf der regulären Station aufgenommen werden.

Kommentar verfassen

%d Bloggern gefällt das: